
Der Bauträger Culmia hat seinen Bericht „Zugang zu Wohnraum: Ziel Andalusien“ während des 8. Immobilientreffens in Gibralfaro vorgestellt, das von FADECO organisiert wurde. Dieser Bericht beleuchtet das Aufwandsverhältnis von Familien in den wichtigsten Provinzhauptstädten Andalusiens und untersucht die Entwicklung der Preise und der Nachfrage auf dem Mietmarkt.
Der Bericht zeigt einen dringenden Bedarf auf: Andalusien benötigt zusätzlich 160.000 Wohnungen, die sowohl bezahlbar als auch öffentlich zugänglich sind, sowie 39.000 Wohnungen, die Subventionen benötigen, um den Bau- und Verkaufsmarkt anzukurbeln. Um diesen Bedarf zu decken, sind schätzungsweise öffentliche Investitionen in Höhe von 7,731 Milliarden Euro erforderlich, die sich über einen Zeitraum von 20 Jahren auf 386,5 Millionen Euro pro Jahr verteilen, was 0,21 % des andalusischen BIP entspricht.
Aufschlüsselung nach Provinzen: Málaga an der Spitze
Málaga ist die Provinz mit dem größten Investitionsbedarf. Die Stadt benötigt ein Drittel der insgesamt benötigten Wohnungen, was einer jährlichen Investition von 124,2 Millionen Euro entspricht. Es folgen Cádiz (74,6 Millionen Euro), Sevilla (68,2 Millionen Euro), Almería (45,2 Millionen Euro), Granada (26,9 Millionen Euro), Córdoba (23,3 Millionen Euro), Jaén (11,5 Millionen Euro) und Huelva (12,7 Millionen Euro).
Beim erschwinglichen Wohnraum belaufen sich die geplanten Investitionen über einen Zeitraum von 20 Jahren auf 1,248 Milliarden Euro, mit denen 43.600 Wohnungen in den Provinzhauptstädten geschaffen werden sollen, bei einem jährlichen Bedarf von 2.180 Wohnungen und einer Investition von 62 Millionen Euro pro Jahr. Málaga benötigt 9.677 neue Wohnungen mit erschwinglichen Mieten bei einer Investition von 202 Millionen Euro.
Rentabilität und öffentliche Unterstützung
In Málaga beträgt die allgemeine Wohnungsbauförderung 8,04 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche. Um Investitionen anzuziehen, schlägt der Bericht einen Förderplan für den Bau und die Finanzierung des Wohnungsbaus in öffentlich-privaten Partnerschaften vor, mit einem Budget von 22.500 Euro pro Immobilie. Diese Unterstützung ist von entscheidender Bedeutung, um eine langfristige Rendite von 5 % unter dem Marktstandard zu vermeiden und eine für Investoren attraktive Rendite von 8 % zu erreichen.
Aufwandsquote ist ein zunehmendes Problem
Die Aufwandsquote, also der Anteil des Familieneinkommens, der für die Miete ausgegeben wird, erreicht in Málaga alarmierende 66,8 % und liegt damit über dem andalusischen Durchschnitt von 49,3 % und dem spanischen Durchschnitt von 34,5 %. Diese Situation wird durch den Preisanstieg und das mangelnde Angebot noch verschärft, was den Bedarf an dringenden Lösungen, wie bezahlbaren Mieten oder Sozialwohnungen mit Preisen um die 500 Euro pro Monat, unterstreicht.
Herausforderungen und Empfehlungen
Obwohl der öffentliche Haushalt für den Wohnungsbau 0,45 % des BIP betragen sollte, liegt dieser Prozentsatz in Andalusien aufgrund der begrenzten Baukapazitäten und der Verfügbarkeit von Grundstücken bei 0,2 %. Francisco Pérez, Geschäftsführer von Culmia, betont die Notwendigkeit einer wirksamen Zusammenarbeit zwischen den Akteuren des Sektors, um bezahlbare und öffentliche Wohnungsbauprojekte zu realisieren.
Der Wohnungsbau in Spanien ist seit 2006 um 86 Prozent zurückgegangen und nur 10 Prozent der Wohnungen werden subventioniert, während der Großteil aus privaten Investitionen stammt. Das jährliche Defizit von 20.000 bezahlbaren Wohnungen stellt eine unausweichliche Herausforderung dar. Haushalte mit einem Einkommen zwischen 1.000 und 2.000 Euro sind am stärksten gefährdet, und ihre unverhältnismäßig hohe Belastung erfordert ein sofortiges Eingreifen.
Zusammenfassend verdeutlicht der Bericht von Culmia eine Wohnungskrise in Andalusien, die dringend angegangen werden muss, und zwar durch effiziente öffentliche Maßnahmen, Anreize für private Investitionen und einen kooperativen Ansatz zur Entwicklung eines erschwinglichen und nachhaltigen Wohnungsbestands.