
Das Jahr 2020 geht zu Ende, ein Jahr, das viele gerne schnell vergessen würden, und es kommt der Moment, über den Lockdown im Frühjahr, verlassene Straßen, Beschränkungen und Hygienevorschriften sowie Gesichtsmasken und vieles mehr nachzudenken. Madrid, ursprünglich eines der am stärksten betroffenen Gebiete Spaniens, war das Zentrum der Corona-Krise im Land und bietet seinen Einwohnern nun die Möglichkeit, in einer Ausstellung einen Blick zurück auf das Leben in Madrid im Jahr 2020 zu werfen. Die 40 besten Fotos vom Lockdown in Madrid sind jetzt im Museo de Historia (Geschichtsmuseum) in Madrid ausgestellt: „Madrid 2020: una ciudad insólita“.
Madrid 2020: eine ungewöhnliche Stadt. Ungewöhnlich ist nur eines von vielen Wörtern, mit denen man den schierbar ewig dauernden Lockdown im Frühjahr beschreiben könnte. Während die Infektionszahlen unentwegt stiegen und die spanische Hauptstadt einer Geisterstadt ähnelte, versuchten die Einwohner im ganzen Land das Beste aus der Situation zu machen. Jeden Abend um 20 Uhr gingen die Einwohner Madrids an ihre Fenster und Balkone, um zu applaudieren und ihre Wertschätzung für diejenigen zu zeigen, die unermüdlich in den spanischen Krankenhäusern und im spanischen Gesundheitssystem arbeiten. Dies sind nur einige der vielen ikonischen Momente, die Menschen in Madrid und vielen anderen Teilen Spaniens 2020 erlebt haben.
Diese Momente, auch wenn wir Sie aufgrund der allgemeinen Situation gerne vergessen würden, werden uns sicherlich noch viele Jahre begleiten. Genau dies ist die Essenz von Madrids neuester Fotoausstellung, die vom spanischen Magazin Time Out zusammengestellt wurde. Innerhalb von 6 Monaten wurden mehr als 325 Fotos eingereicht, von denen die besten 40 ausgewählt wurden und nun von der Öffentlichkeit angesehen werden können. Alle Fotos in der Ausstellung sind „Porträts einer Stadt, die die schwierigen und historischen Momente dokumentieren, die Madrid in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie durchlebt hat“, als die Straßen menschenleer und die Bewohner auf ihre Häuser beschränkt waren. Time Out erklärt, dass die Fotos, die für die Ausstellung im Madrider Geschichtsmuseum ausgewählt wurden, „eine Anerkennung der Anstrengung und der Widerstandsfähigkeit sind, die in diesen ersten Monaten des Lockdowns unternommen wurden“.
Die Jury von Time Out hat auch die 3 besten Fotos der Ausstellung gekürt. Das Siegerfoto stammt von Ulises Fernández, trägt den Titel „Resignación y esperanza“ (Resignation und Hoffnung) und stellt die Einsamkeit älterer Menschen dar. An zweiter Stelle steht ein Foto von José Luis Amo mit dem Titel „Mi vecina a las ocho de la tarde“ (Meine Nachbarin um 20 Uhr), ein Foto, das eine Nahaufnahme der Hände einer Frau zeigt, die applaudiert. Das dritte Foto zeigt die Freude an den ersten Ausflügen auf die Straße, als die Ausgangssperre in Madrid gelockert wurde. Dieses Foto heißt „Desconfinamiento“ (Aufhebung des Lockdowns) und zeigt ein kleines Mädchen, das auf der Straße auf und ab springt und die Freiheit genießt, die sie während des Lockdowns vermisst hat.
Diese 3 emotionalen Bilder sowie die anderen 37 Bilder der Ausstellung sind im Madrider Geschichtsmuseum in der Calle Fuencarral 78 zu sehen und werden bis zum 27. Juni 2021 ausgestellt.