Einen neuen Heizkessel zu installieren ist mit viel Aufwand verbunden / Gtres
Einen neuen Heizkessel zu installieren ist mit viel Aufwand verbunden / Gtres

Den Heizkessel zu wechseln ist mit viel Arbeit verbunden und bedeutet auch einen gewissen finanziellen Aufwand. Auf der anderen Seite wird ein neuer Heizkessel jedoch sicherlich effizienter und qualitativ besser sein als der alte.

Bei der Installation eines neuen Heizkessels ist Vorsicht geboten, denn das Abgasrohr kann nicht beliebig angebracht werden (und dies kann selbst der Installateur manchmal nicht wissen). Wo und wie können Sie die entstehenden Abgase nach außen leiten und wo nicht? Der Architekt Pablo García von Atrezo Arquitectos erklärt uns alles ausführlich.

Können diese Abgase einfach in den Innenhof des Gebäudes geleitet werden? „Nein, das ist das erste, was klargestellt werden muss,“ erklärt García. Ihr Wohngebäude verfügt über gemeinschaftlich genutzte Bereiche, die in der Regel für viel Diskussion während der Eigentümerversammlungen sorgen. „Viele Diskussionen entstehen aufgrund mangelnder Kenntnis der Vorschriften. Viele Fenstern öffnen sich zum Innenhof, es gibt Belüftungslöcher für die Gasinstallation, andere Installationselemente und der bei der Gasverbrennung der Heizkessel entstehende Rauch wird in den Innenhof geleitet,“ erklärt er. Aber der Rauch kann nicht über jeden Innenhof abgeleitet werden; dabei müssen einige Anforderungen erfüllt werden:

1. Der Innenhof muss von der Eigentümergemeinschaft explizit für diesen Zweck bestimmt sein. Normalerweise sind die Küchenfenster in diesen Innenhof gerichtet. Viele Wohngebäude verfügen nur über einen Innenhof zu diesem Zweck, einige über mehrere. Wenn es einen Innenhof für die Abführung der Abgase gibt, muss das Abgasrohr unseres Heizkessels in diesen Innenhof münden, selbst wenn wir die Aufteilung der Wohnung und den Standort des Heizkessels ändern.

2. „Der Innenhof muss eine Grundfläche von mindestens 3 m2 bei bestehenden Gebäuden und 4 m2 bei Neubauten haben, wobei die kürzeste Seite mindestens 1 Meter lang sein muss. Sollte der Innenhof überdacht sein, muss dieses über eine 2 m2 große Verbindungsfläche mit dem Äußeren verfügen,“ erläutert García.

3. „Die in diesen Innenhof gerichteten Rohre müssen seitlich 1 Meter von Wänden mit Fenstern oder Lüftungsöffnung entfernt sein oder 30 cm seitlich von Wänden ohne Fenster oder Lüftungsöffnungen. Sie müssen auch einen Abstand von 3 Metern von der gegenüberliegenden Wand einhalten, wenn diese über ein Fenster oder eine Lüftungsöffnung verfügt oder einen Abstand von 2 Metern von der gegenüberliegenden Wand, wenn diese keine Fenster hat.“

4. An der Wand, an der das Rohr angebracht wird, muss es mindestens 40 cm von Fenstern und Lüftungsöffnungen entfernt sein und darf maximal 3 cm aus der Wand herausragen. Liegt die Wohnung im Erdgeschoss, muss der Abzug mindestens 2,20 Meter vom Boden entfernt sein.

5. Wenn es mehrere Rauchausgänge auf gleicher Höhe gibt, müssen diese einen Mindestabstand von 60 cm einhalten. Dieser Abstand kann auf 30 cm reduziert werden, wenn eine Abgasklappe verwendet wird, die die Abgase umleitet.

In allen Innenhöfen müssen diese Mindestanforderungen erfüllt sein: „Es ist gut, dass die Abgase dort abgeleitet werden, damit sich keine giftigen Gase ansammeln. Ideal wäre es jedoch, Heizkessel der Klasse 5 zu installieren, also solche, in denen weniger als 70mg/KWh NOx-Emissionen auftreten. Darüber hinaus sollten die neuen Kessel mit Fassadenauslässen seit 2008 einen niedrigen Emissionsgrad aufweisen,“ so Garcia abschließend.