Parador auf La Gomera / Wikimedia commons
Parador auf La Gomera / Wikimedia commons
Berta Romero

Kennen Sie die Paradores auf den Kanarischen Inseln? Entdecken Sie diese typisch spanischen Hotels, von denen es auf den sieben Inseln insgesamt fünf gibt, abgesehen von zwei ehemaligen Parador-Hotels.

Wer in einem Parador übernachtet, wird eine tiefe Verbundenheit mit dem Ort spüren. Diese besonderen Hotels müssen spezielle Anforderungen erfüllen: Sie müssen sich in einem emblematischen Gebäude befinden, über eine Speisekarte mit traditionellen Gerichten verfügen und eine privilegierte Lage bieten.

Die Kanarischen Inseln sind auch als die islas afortunadas (die „glücklichen Inseln“) bekannt. Dies liegt vor allem an ihrem ewigen Frühling, mit angenehmen Temperaturen das ganze Jahr über. Das subtropische Klima und der vulkanische Ursprung sorgen für fruchtbares Land, dessen Eigenschaften sich von Schritt zu Schritt verändern. Selbst wenn die Kanarischen Inseln sehr klein erscheinen, werden Sie mehr als eine Reise benötigen, um alle Inseln kennenzulernen.

Parador in Cruz de Tejeda, Gran Canaria

Parador Cruz de Tejeda / Flickr
Parador Cruz de Tejeda / Flickr

Gran Canaria ist wie ein Miniaturkontinent: Wüstendünen in Maspalomas, eine Kolonialstadt in Vegueta, ein kleiner Colorado Canyon in Guayadeque, ein venezianischer Hafen in Mogán und ein Gebirge in Tejeda, das seinesgleichen sucht.

Auf dem höchsten Punkt der Insel, scheinbar über den Wolken, liegt der Parador Nacional de Gran Canaria. Nach dem Brand in Tejeda, der 2017 3.000 Hektar Wald zerstörte, wurde die Anlage vollständig renoviert und der Baumbestand hat sich glücklicherweise fast vollständig erholt. Eine Besonderheit der kanarischen Kiefer ist, dass sie Feuer widersteht und auf Asche gedeiht.

Als Unternehmung in der Umgebung empfehlen wir ihnen die zahlreichen Wanderwege, einen Besuch der Presa de las Niñas oder eine Verköstigung der leckeren Käse der Gegend. Wenn Sie lieber im Zentrum von Tejeda unterkommen möchten, das seit Jahren zu den schönsten Dörfern Spaniens zählt, werden Sie dort zahlreiche Landhotels finden.

Parador von La Palma

„La isla bonita“ ist nicht nur ein Lied von Madonna, sondern auch der Spitzname der Insel La Palma. Sie ist die erste Kanarische Insel, auf der verschiedene Gebiete zum Weltbiosphärenreservat erklärt wurden, bis die UNESCO schließlich 2002 der kompletten Insel diesen Titel verlieh.

Der Großteil der Insel besteht aus Naturschutzgebieten wie dem Nationalpark Caldera de Taburiente oder dem Roque de los Muchachos, von dem man die Cascada de Colores sehen kann. Nachts bietet sich den Urlaubern aber das beeindruckendste Schauspiel, das die Insel zu bieten hat: Man kann die Sterne an einem der saubersten Himmel der Welt beobachten.

Der Parador de La Palma, Canarias (nicht zu verwechseln mit Palma de Mallorca oder Las Palmas de Gran Canaria), liegt in der Nähe des schwarzen Sandstrandes von Los Cancajos und Santa Cruz de La Palma, der Hauptstadt. Seine typisch kanarische Architektur, sein von Gärten umgebener Swimmingpool und sein Blick auf den Atlantik machen ihn zu einem ganz besonderen Hotel.

Parador von El Hierro

Parador de El Hierro / Wikimedia commons
Parador de El Hierro / Wikimedia commons

Die „Meridianinsel“ erhält diesen Spitznamen, weil Punta de Orchilla in den Landkarten des 16. und 17. Jahrhunderts als Nullmeridian festgelegt wurde. Die Bewohner von El Hierro wissen, wie man die Insel erhält und nachhaltig lebt: Dank ihrer erneuerbaren Energiequellen ist die Insel zu 100% autark. Machen Sie Urlaub auf El Hierro, um mal richtig abzuschalten – allerdings nicht das Internet, denn auf der ganzen Insel gibt es kostenloses WLAN.

Die kleinste der Kanarischen Inseln ist zugleich auch eine der unberührtesten: Rund um den Parador von El Hierro auf den Kanarischen Inseln gibt es 46 Tauchstellen. Das Meer dort ist kristallin und beherbergt eine reiche Artenvielfalt, die sich rund um die vulkanische Insel entwickelt hat.

Parador von La Gomera

Die Insel des „Silbo Gomero“, einer besonderen Pfeifsprache, ist Schauplatz von Legenden und Geschichten der Ureinwohner aus der Zeit der Entdecker, da sie Ausgangspunkt für die Erkundung Amerikas war. Das Mikroklima auf der Insel ist faszinierend; innerhalb von wenigen Kilometern kann sich die Temperatur schlagartig verändern. Vom Hafen der Insel bis zum Garajonay Nationalpark braucht man etwa 10 Minuten mit dem Auto und während der Fahrt sollten Sie sich etwas überziehen: Die Bäume wachsen so dicht, dass sie keine Sonne durchlassen. Hier können Sie noch prähistorische Pflanzen und Bäume sehen, die in anderen Teilen der Welt bereits vor Millionen von Jahren verschwanden.

Der Parador von La Gomera liegt in einer wunderschönen Landschaft, ist aber auch eine Attraktion für sich. Obwohl das Gebäude aus den 1970er Jahren stammt, wurde die Architektur von der elisabethanischen Ära inspiriert. Mit seiner maritimen Dekoration erscheint es wie ein Museum der Seefahrt. Die Aussicht auf das Meer, Teneriffa und den Teide erobern alle Gäste.

Parador von La Cañadas del Teide

Parador de Las Cañadas del Teide / Wikimedia commons
Parador de Las Cañadas del Teide / Wikimedia commons

Teneriffa ist die Insel der kanarischen Ureinwohner Guanchen und die größte der sieben Kanarischen Inseln. Auf ihrer Oberfläche finden sich eine Vielzahl von Kontrasten: von den Lorbeerwäldern des Naturparks Anaga, über ein vulkanisches Massiv aus leuchtenden Farben im Naturpark Teno, den größten Wasserpark Europas (Siam-Park) oder die historische Villa de la Orotava aus dem 16. Jahrhundert bis hin zum historischen Zentrum von La Laguna mit seiner kolonialen Architektur.

Teneriffa hat viel zu bieten, aber das spektakulärste ist zweifellos ein Ausflug zum höchsten Gipfel Spaniens: Der Teide im gleichnamigen Nationalpark krönt mit seinen 3.718 Metern die Insel und ist der dritthöchste Inselvulkan der Welt.

Stellen Sie sich vor, in dieser atemberaubenden Umgebung zu schlafen. Dazu können Sie sich im Parador de Las Cañadas del Teide zu Sternenbeobachtungen anmelden, die von dem Hotel organisiert werden. Der Blick auf den Teide, ein Swimmingpool inmitten der Natur oder eine Lounge mit Kamin in verschiedenen Atmosphären runden Ihr Erlebnis ab.

Ehemalige Parador-Hotels auf Lanzarote und Fuerteventura

Fuerteventura ist die Insel der paradiesischen Strände par excellence: unendliche Kilometer Sandstrand, die Ihnen das Gefühl geben, sich auf Ihrer eigenen Insel zu befinden. Obwohl sie die zweitgrößte Kanarische Insel ist, ist sie bei weitem nicht die bevölkerungsreichste: Im Vergleich zu Teneriffa (950.000) hat sie nur 123.000 Einwohner.

An einem der insgesamt 150 Kilometer langen Strände befindet sich der alte Parador de Fuerteventura, der 1968 eröffnet und Anfang 2013 aus finanziellen Gründen geschlossen wurde. Das Management wurde schließlich an einige Geschäftsleute übertragen, die den Parador in ein erfolgreiches 4-Sterne-Hotel verwandelt haben. Das heutige Hotel El Mirador de Fuerteventura verfügt über ein Restaurant mit gehobener Küche und Blick aufs Meer.

Lanzarote, zu guter Letzt, ist die Insel der Lava: Ihr vulkanischer schwarzer und rötlicher Boden verfärbt sich je nach Sonneneinstrahlung. Ihre Landschaft ist hypnotisierend, denn inmitten der Ruhe und Stille scheint die Erde lebendig zu sein. Die typischen Häuser sind weiß getüncht mit blauen oder grünen Tür- und Fensterrahmen. So fügen sie sich perfekt in die Natur ein, die von den Inselbewohnern mit viel Respekt behandelt wird. Der ehemalige Parador im neokanarischen Stil aus dem Jahr 1951 an der Küste von Arrecife ist heute Sitz der spanischen Fernuniversität UNED.

Nach diesem kleinen Rundgang über die Kanarischen Inseln können wir Ihnen leider nicht das schönste Parador-Hotel empfehlen. Denn die Wahl hängt davon ob, ob Sie lieber Berge oder Meer vorzeihen, welche Details Sie inspirieren und was Sie auf jeder Insel besichtigen möchten. Das Wichtigste ist zu wissen, dass jedes Hotel seinen Teil zum Ganzen beiträgt, um die Kanarischen Inseln zu einem perfekten Urlaubsziel zu machen.

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