Aufgrund des Ausbruchs des Coronavirus in Spanien kann die traditionelle „Semana Santa“ nicht wie geplant stattfinden.
Normalerweise füllen während der Karwoche zahlreiche Prozessionen die Straßen Spaniens / Pixabay
Normalerweise füllen während der Karwoche zahlreiche Prozessionen die Straßen Spaniens / Pixabay

In Spanien gehören die Prozessionen während der Karwoche, der Semana Santa, zu den wichtigsten Ereignissen des Jahres. Dabei wird an die Passion, den Tod und die Auferstehung Christi gedacht und mit ergreifenden Prozessionen gefeiert. Die Semana Santa 2020 wird jedoch ganz anders sein.

Aufgrund des Ausbruchs des Coronavirus in ganz Spanien befindet sich das Land weiterhin im Alarmzustand, der mindestens bis zum zum 11. April 2020 anhalten wird. Dies bedeutet, dass die Osterprozessionen, die vom 5. bis 12. April in ganz Spanien stattfinden sollten, aufgrund der aktuell geltenden Ausgangssperre nicht stattfinden können.

Die spanischen Diözesen haben erklärt, dass sie noch nicht wissen, was mit den diesjährigen Prozessionen geschehen wird: Abgesehen von der Tatsache, dass die religiösen Handlungen und Prozessionen, die vom 5. bis 12. April stattfinden sollten, ausgesetzt sind, ist noch alles offen. Eine der möglichen Optionen wäre, dem Vorschlag des Vatikans zu folgen und die Prozessionen zu einem späteren Zeitpunkt, am 14. und 15. September 2020, abzuhalten. Diesbezüglich heißt es jedoch, dass die Erzbischöfe von Granada, Sevilla, Cádiz, Mallorca oder Saragossa —Orte, an denen die größten und bekanntesten Prozessionen während der Karwoche stattfinden— keine Entscheidung treffen werden, bis sich die kritische Lage aufgrund des COVID-19-Ausbruchs deutlich verbessert hat.

Die größten und bekanntesten Prozessionen Spaniens zur Osterzeit finden zweifellos in Sevilla statt. Die aktuelle Coronavirus-Pandemie und der komplette Stillstand des öffentlichen Lebens in Spanien bedeuten jedoch, dass es zum ersten Mal seit 1933 in Sevilla keine Semana Santa-Prozessionen geben wird. Dies wird ein emotionaler und wirtschaftlicher Verlust für die andalusische Stadt sein. Die bei Touristen beliebte Karwoche trägt normalerweise mit rund 400 Millionen Euro zur Wirtschaft bei.