Die Deutschen gewinnen auf dem spanischen Immobilienmarkt zunehmend an Bedeutung. Im Jahr 2024 waren sie die drittaktivste ausländische Staatsangehörigkeit bei Immobilienkäufen in Spanien und belegten den dritten Platz bei den höchsten Durchschnittspreisen. Zu Beginn dieses Jahres haben sie ihre Position als Nationalität mit der höchsten Anzahl an Hypothekenanträgen weiter gefestigt.
Laut dem jüngsten Bericht von idealista/hipotecas entfielen im 1. Quartal 16,6 % der gesamten ausländischen Nachfrage nach Hypotheken auf deutsche Staatsbürger – der höchste Anteil aller im Ranking der Hypothekenmakler von idealista aufgeführten Nationalitäten.
An zweiter Stelle stehen britische Antragsteller mit 14,2 % der Gesamtzahl, gefolgt von Schweizern (8,7 %) und Amerikanern (7,7 %). Ebenfalls auf den ersten zehn Plätzen vertreten sind Antragsteller aus Frankreich (7,5 %), den Niederlanden (6,9 %), Irland (4,4 %), Belgien (4 %), Italien (2 %) und Schweden (1,9 %). Die übrigen Länder repräsentieren zusammen 26,1 % der ausländischen Nachfrage, wobei deren Anteil jeweils relativ gering ist. Insgesamt entfielen 3,6 % der gesamten Hypothekenanträge in Spanien auf ausländische Käufer.
Der Vorsprung der Deutschen hat sich in den ersten drei Monaten des Jahres weiter verstärkt. Zwar waren sie bereits 2024 die Nationalität mit den meisten Hypothekenanträgen über idealista/hipotecas, doch der Vorsprung gegenüber den Briten war mit nur 0,6 Prozentpunkten (15,3 % gegenüber 14,7 %) bescheiden. Dieser Abstand hat sich nun jedoch auf 2,4 Prozentpunkte vergrößert.
Eine weitere bemerkenswerte Veränderung im 1. Quartal ist der Anstieg der Bewerberzahlen aus der Schweiz, den USA und Frankreich. Diese Nationalitäten haben die niederländischen Bewerber überholt, die im Ranking auf den sechsten Platz zurückgefallen sind, obwohl sie im vergangenen Jahr die drittaktivste Nationalität auf dem Markt waren.
Betrachtet man die Entwicklung der wichtigsten Nationalitäten in den letzten Quartalen, dann wird deutlich, dass die Deutschen gegenüber den Briten verlorenen Boden wieder gutmachen, während die Nachfrage amerikanischer, französischer und schweizerischer Käufer relativ stabil geblieben ist.
Hypothekenanträge der Deutschen unter dem Durchschnitt
Laut der Studie von idealista/hipotecas beantragen ausländische Käufer in Spanien durchschnittlich einen Eigenheimkredit in Höhe von 180.601 Euro, wobei dieser Betrag je nach Nationalität stark variiert.
Die Hypothekenbeträge der Deutschen beispielsweise sind geringer als beim Durchschnitt und betragen 148.946 Euro – der drittniedrigste Betrag unter allen untersuchten Nationalitäten. Nur Italiener (142.423 Euro) und Schweden (147.278 Euro) beantragen geringere Beträge. Am anderen Ende der Skala liegen Antragsteller aus der Schweiz und den USA, mit über 200.000 Euro.
Ein weiterer wichtiger Unterschied ist das Durchschnittseinkommen von nichtansässigen Haushalten, die Hypothekendarlehen beantragen. Das Monatseinkommen liegt nicht nur deutlich über dem Durchschnitt spanischer Antragsteller (3.379 €), sondern variiert auch erheblich je nach Nationalität. Das Durchschnittseinkommen aller ausländischen Antragsteller liegt bei 6.572 Euro pro Monat. Auch hier führen die Schweiz und die USA mit Monatseinkommen von über 9.000 Euro die Liste an, während italienische Antragsteller mit unter 3.900 Euro pro Monat das niedrigste Einkommen verzeichnen. Generell haben EU-Bürger tendenziell niedrigere Einkommen – Deutsche, Franzosen, Belgier und Iren verdienen im Durchschnitt weniger als 6.000 Euro.
Im Gegensatz dazu sind die Unterschiede beim Durchschnittsalter der Hypothekenantragsteller minimal. Die meisten sind zwischen 40 und 42 Jahre alt. Ebenso ist der Anteil der durch eine Hypothek finanzierten Immobilienpreise relativ konstant und reicht von 71 % bei den Schweden bis zu 76 % bei den Franzosen. Deutsche Antragsteller streben in der Regel eine Finanzierung von 73 % des Kaufpreises an und entscheiden sich meist für eine Kreditlaufzeit von 40 Jahren.
Küstenregionen und Festzinshypotheken ziehen das größte Interesse auf sich
Für Nichtansässige, die eine Hypothek für den Erwerb einer Immobilie in Spanien beantragen, ist die Mittelmeerküste nach wie vor die erste Wahl.
Laut Daten von idealista/hipotecas liegt die Region Valencia mit 26,8 % aller ausländischen Hypothekenanträge an der Spitze. Es folgen Andalusien (21,1 %) und Katalonien (14,5 %). Weitere beliebte Regionen sind Madrid, die Kanarischen Inseln, die Balearen und Murcia.
Hypotheken mit festem Zinssatz dominieren weiterhin den Markt und machen 84 % der abgeschlossenen Hypotheken aus, verglichen mit 12 % bei gemischten und 4 % bei variablen Zinssätzen. Dieser Trend ist auch bei spanischen Käufern zu beobachten: 73 % entschieden sich im ersten Quartal für Festzinshypotheken und 27 % für gemischte Zinssätze. Hypotheken mit variablem Zinssatz sind nahezu vom Markt verschwunden.
Größere Kredite und höhere Einkommen
Eine weitere Erkenntnis aus dem Bericht des Hypothekenmaklers idealista ist, dass die Kreditsummen und Einkommen ausländischer Haushalte, die eine Finanzierung abschließen, deutlich höher sind als der Durchschnitt aller Antragsteller.
Im 1. Quartal belief sich der durchschnittliche Kreditbetrag für Transaktionen durch Ausländer auf 204.243 Euro, verglichen mit dem beantragten Durchschnittswert von 180.601 Euro.
Gleichzeitig lag das Haushaltseinkommen dieser Käufer bei rund 10.900 Euro pro Monat und damit über 4.000 Euro über dem des durchschnittlichen Antragstellers, während die Immobilienkaufpreise bei fast 350.000 Euro lagen, dem höchsten Wert, der in der Reihe idealista/hipotecas jemals verzeichnet wurde.