Luxusvillen an der Costa del Sol verzeichnen starkte Preissenkungen
Luxusvillen an der Costa del Sol verzeichnen starkte Preissenkungen

Die Coronakrise wirkt sich auch auf die Preise für Luxusimmobilien in Spanien aus. Laut einem Bericht der Luxusimmobilienagentur Barnes fielen die Preise an der Costa del Sol um bis zu 20%. Die neue Normalität Spaniens, die Öffnung der Grenzen und die Ankunft von ausländischen Touristen werden den Luxusimmobilienmarkt an der Costa del Sol jedoch ankurbeln, so die Prognose des Unternehmens.

Barnes erklärt, dass die Preissenkung vom Liquiditätsbedarf der Eigentümer abhängen wird, weshalb im Segment der Luxusimmobilien mit Preisen ab fünf Millionen Euro kaum Preisänderungen zu erwarten sind. Der Durchschnittspreis auf dem Luxusimmobilienmarkt an der Costa del Sol beträgt 7.000 Euro/m2, was für potenzielle Käufer in den kommenden Monaten besonders günstig ist.

Da sich die Nachfrage von Ausländern nach Ferienhäusern in Spanien aufgrund der COVID-19-Pandemie ändert, wird die Entwicklung der internationalen Nachfrage in den kommenden Wochen durch Ausländer und Auswanderer, die planen, Immobilien an der Costa del Sol zu kaufen, von großer Bedeutung sein. 90% der Nachfrage auf dem Luxusmarkt in dieser Region verfällt auf ausländische Käufer, die hauptsächlich aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien, der Schweiz, Russland und den skandinavischen Ländern kommen. Dank ihrer mehr als 300 Sonnentagen im Jahr empfing die Costa del Sol 2019 mehr als 13 Millionen Touristen, 40% des gesamten Tourismus in Andalusien, was für die Provinz Malaga eine wirtschaftliche Auswirkung von mehr als 14 Milliarden Euro bedeutete.

„Der internationale Käufer wird dank seiner kulturellen, sportlichen und sozialen Anziehungskraft wieder in diesen Teil Spaniens zurückkehren. Mit der Wiedereröffnung des Flughafens Málaga erwarten wir, dass sich die Dinge auch wieder beleben, denn ohne Flüge gibt es keine Kunden. In den Sommermonaten wird der Markt wieder aktiviert und die Immobilienpreise werden sich allmählich erholen. Darüber hinaus wird das Ansehen Spaniens und vor allem der Costa del Sol aufgrund der hervorragenden pandemiologischen Sitution nicht beeinträchtigt. Das Krisenmanagement in Andalusien war sehr effektiv, mit weniger bestätigten Fällen pro 100.000 Einwohner im Vergleich zu anderen Teilen von Spanien“, so Jeremy Lauwers und Marie-Laurence Van de Berg, geschäftsführende Gesellschafter des Barnes-Büros in Marbella.

Engel & Völkers zuversichtlich bezüglich des Potenzials der Costa del Sol

Das Beratungsunternehmen Engel & Völkers hat ebenfalls einen Preisbericht nach COVID-19 veröffentlicht und bekräftigt sein Vertrauen in die Costa del Sol und insbesondere in Marbella. „Einer der Märkte, auf denen eine hohe Nachfragekonzentration festgestellt wird, ist die Costa del Sol. Die Preise sind weitestgehend stabil, mit Ausnahme von Sonderfällen, in denen der Eigentümer den Verkauf beschleunigen wollte“, so das Unternehmen. Während im Osten und Westen von Marbella die durchschnittlichen Immobilienpreise bei 3.900 Euro/m2 liegen, werden in wohlhabenden Gegenden mit Luxusvillen wie Nueva Andalucía Durchschnittspreise von 4.200 Euro/m2 verzeichnet. An der Goldenen Meile von Marbella erreichen sie sogar bis zu 5.800 Euro/m2, so Engel & Völkers.

Die Kunden von Engel & Völkers in Marbella sind traditionell Ausländer mit hoher Kaufkraft. Nach der Coronavirus-Pandemie ist der Anteil der ausländischen Kunden jedoch von 75% auf 50% gesunken, wobei die Nachfrage von Bewohnern aus Nordspanien gleich blieb.

Die bevorzugte Art der Immobilien von Käufern an der Costa del Sol hat sich kaum geändert. Spanische Kunden bevorzugen größere Immobilien mit privaten Außenbereichen und selbst wer bereits eine Wohnung mit Balkon oder Dachterrasse besitzt, sucht jetzt nach Villen. Auch die Nachfrage nach Ferienwohnungen steigt. Auf der anderen Seite neigen internationale Kunden laut Engel & Völkers eindeutig dazu, in Marbella wohnen zu wollen, sollte es zu einem erneuten Corona-Lockdown kommen.

In Málaga steigt die Nachfrage nationaler und internationaler Kunden mit hoher Kaufkraft nach dem Kauf von Einfamilienhäusern mit Garten und Pool zu Preisen von rund 3.250 Euro/m2. Die Preise haben sich kaum verändert, obwohl in den exklusivsten Gegenden der Stadt wie dem historischen Zentrum und dem Osten leichte Rückgänge zu verzeichnen waren. Der Anteil ausländischer Käufer in Málaga liegt weiterhin bei 65% gegenüber 35% nationalen Käufern.