Die wichtigsten Fragen, die Sie einem Immobilienmakler beim Kauf einer Immobilie in Spanien stellen sollten

Der Kauf einer Immobilie in Spanien zählt zu den aufregendsten Entscheidungen im Leben, birgt aber auch Herausforderungen. Regeln, Steuern und Abläufe unterscheiden sich von denen in Deutschland oder Nordeuropa, und kleine Versäumnisse können schnell zu kostspieligen Fehlern führen.

Ihr erster Ansprechpartner ist in der Regel ein Immobilienmakler. Daher ist es wichtig, ihm die richtigen Fragen zu stellen. Ob Sie eine Villa an der Costa Blanca, eine Wohnung in Barcelona oder eine Finca auf dem Land in Andalusien suchen – dieser Ratgeber hilft Ihnen, mit Zuversicht zu kaufen und häufige Fehler zu vermeiden.

Die Rolle des Immobilienmaklers in Spanien verstehen

Immobilienmakler in Spanien unterliegen keinem zentralen Lizenzsystem. Sie können sowohl den Verkäufer als auch den Käufer oder beide gleichzeitig vertreten. Folgendes ist wichtig, zu klären:

• Für wen arbeitet der Makler
• Wie wickelt er Transaktionen in seiner Region ab
• Erfahrung und Spezialisierung des Maklers
• Mitgliedschaft in Berufsverbänden

Ein vertrauenswürdiger Makler reagiert schnell, kommuniziert transparent und versteht die Bedürfnisse internationaler Käufer. Weicht er Fragen aus oder drängt er Sie zu schnellem Handeln, sollten Sie misstrauisch werden.

Prüfen Sie die Historie und den rechtlichen Status der Immobilie

Bevor Sie ein Angebot abgeben, erkundigen Sie sich nach dem rechtlichen Status der Immobilie. Zu den wichtigen Dokumenten zählen:

• Eigentumsurkunde (Escritura)
• Nota Simple vom Grundbuchamt
• Bescheinigungen, welche die Baugenehmigung und die Bewohnbarkeit bestätigen

Vergewissern Sie sich, dass alle Bauarbeiten genehmigt wurden und keine ausstehenden Schulden im Zusammenhang mit der Immobilie bestehen. Ihr Anwalt wird zwar alles überprüfen, Ihr Makler sollte aber von Anfang an volle Transparenz gewährleisten.

Gebäudequalität und Instandhaltung beurteilen

Die Baustandards in Spanien können variieren, insbesondere bei älteren Gebäuden oder Häusern, die während des Baubooms Anfang der 2000er-Jahre errichtet wurden. Fragen Sie Ihren Makler nach Folgendem:

• Wann wurde die Immobilie erbaut und wurden größere Renovierungen vorgenommen?
• Bekannte Probleme wie Feuchtigkeit, Mängel an der Dämmung oder anstehende Reparaturen in der Wohnanlage
• Energieausweis (erforderlich für alle Immobilienverkäufe)
• Wartungsanforderungen für Pools oder weitläufige Außenbereiche

Diese Details helfen Ihnen bei der Planung des langfristigen Wartungsaufwands und der damit verbundenen Kosten.

Gesamtkosten des Kaufs kennen

Der angegebene Preis beinhaltet selten Steuern und Gebühren. Rechnen Sie mit zusätzlichen Kosten von etwa 10–13 %, abhängig von der Region und davon, ob es sich um eine Neubau- oder Gebrauchtimmobilie handelt. Fragen Sie Ihren Makler nach einer detaillierten Aufschlüsselung.

• Grunderwerbsteuer oder Mehrwertsteuer
• Notar- und Registrierungsgebühren
• Maklerprovision
• Jährliche Gemeinschaftsgebühren und die damit verbundenen Leistungen
• Lokale Steuern, einschließlich der Gemeindesteuer und der Abfallentsorgung

Eine frühzeitige Klärung der Kosten hilft, spätere Überraschungen zu vermeiden.

Informieren Sie sich über den Ort und die Umgebung

Spaniens Regionen unterscheiden sich stark. Zwei Häuser, die nur wenige Kilometer voneinander entfernt liegen, können sich hinsichtlich Vorschriften, Ausstattung und Wiederverkaufswert stark unterscheiden. Fragen, die Sie sich stellen sollten:

• Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Krankenhäusern und Schulen
• Gibt es in der Nähe geplante Bauvorhaben oder Projekte?
• Saisonale Veränderungen der Bevölkerungszahl und der lokalen Aktivität
• Regeln für Kurzzeitvermietungen, falls Sie die Immobilie vermieten möchten

Ein Makler mit fundierten Ortskenntnissen liefert Ihnen Einblicke, die Sie online nicht finden werden.

Kaufprozess und Verhandlung verstehen

Ein seriöser Makler sollte den gesamten Kaufprozess erläutern, einschließlich:

1. Reservierungsvereinbarung
2. Formeller Anzahlungsvertrag (Contrato de Arras)
3. Typischer Zeitplan für die Fertigstellung
4. Wer verwahrt die Anzahlung und die erforderlichen Unterlagen?

Sie sollten sich außerdem mit Ihrem Anwalt und Notar abstimmen, um eine reibungslose Transaktion zu gewährleisten.

Warnsignale erkennen

Seien Sie vorsichtig, wenn:

• die Immobilie ungewöhnlich günstig wirkt
• der Makler die Vorlage von Dokumenten vermeidet
• Ihnen davon abgeraten wird, Ihren eigenen Anwalt zu beauftragen
• Einzahlungen auf persönliche Konten gefordert werden

Transparenz ist das wichtigste Kennzeichen eines vertrauenswürdigen Maklers, insbesondere eines solchen mit Erfahrung im Umgang mit internationalen Käufern.

Kurze Checkliste: Fragen an Ihren spanischen Immobilienmakler

• Wen vertreten Sie – Käufer, Verkäufer oder beide?
• Wie lange arbeiten Sie schon hier vor Ort und auf welche Immobilien haben Sie sich spezialisiert?
• Können Sie alle rechtlichen Dokumente, einschließlich Eigentumsurkunden und Baugenehmigungen, zur Verfügung stellen?
• Wie sieht die Baugeschichte der Immobilie aus und in welchem Zustand befindet sie sich aktuell?
• Welche Steuern, Gebühren und Instandhaltungskosten sind zu erwarten?
• Welche örtlichen Gegebenheiten und Bestimmungen sollte ich kennen?
• Können Sie den gesamten Kaufprozess und die Anzahlungsbedingungen erläutern?

Finden Sie Ihr Traumhaus in Spanien

Die richtigen Fragen zu stellen, kann Ihren Immobilienkauf in Spanien entscheidend erleichtern. Ein zuverlässiger Immobilienmakler ist offen, kompetent und proaktiv und berät Sie umfassend zu rechtlichen, finanziellen und lokalen Aspekten.

Wenn Sie mit Neugier und Sorgfalt an die Sache herangehen, können Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren: ein Zuhause zu finden, das zu Ihrem Lebensstil, Ihrem Budget und Ihren Zukunftsplänen passt.

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