
Der Kauf einer Immobilie in Spanien, um dort den Urlaub oder den verdienten Ruhestand zu verbringen, mag sich aufregend und vielleicht sogar luxuriös anhören. Doch sollten Sie dabei nicht vergessen, dass es sich um einen Immobilienkauf wie jeden anderen handelt, mit allen Kosten, die in Bezug auf Steuern und Instandhaltung anfallen – besonders wenn die Ferienwohnung die meiste Zeit des Jahres leer steht.
Sollten Sie sich dazu entscheiden, die Immobilie zu vermieten, müssen Sie überlegen, ob Sie sie als Ferienimmobilie, für die Kurz- oder Langzeitvermietung verwenden möchten. In diesem Fall sollten Sie darüber nachdenken, ob Sie die Immobilie direkt verwalten möchten oder dies einem Immobilienverwaltungsunternehmen übertragen.
Um die Frage „Sind Sie bereit, eine Immobilie in Spanien zu kaufen“ mit „Ja“ beantworten zu können, sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen, bevor Sie in eine Immobilie in Spanien investieren.
Warum möchten Sie eine Immobilie in Spanien kaufen?
Bevor Sie nach einer Immobilie als Ferienwohnung in Spanien suchen, überlegen Sie sich zunächst, welche Gründe Sie dafür haben und welche Ziele Sie damit erreichen möchten: Möchten Sie die Immobilie persönlich oder als Investition nutzen? Was soll mit der Immobilie geschehen, wenn Sie sie nicht nutzen?
Steve Schwab, Gründer von Casago, einem Unternehmen für Ferienvermietung und Hausverwaltung, nennt die häufigsten Gründe für den Kauf einer Ferienwohnung: eine feste Unterkunft am bevorzugten Urlaubsort zu besitzen; einen Wohnsitz für den Ruhestand zu haben; sie als Investition zu kaufen, um sie zu vermieten; sie zu kaufen, um sie gewinnbringend weiterzuverkaufen. „Einige dieser Ziele sind nicht miteinander vereinbar oder sind nur schwer unter einen Hut zu bringen“, erklärt er.
Der Experte empfiehlt, Gefühle zu ignorieren, wenn man die Immobilie vermieten möchte. „Lassen Sie die Gefühle außen vor, hier geht es nur ums Geschäft.“
Haben Sie Zeit, die Immobilie zu verwalten, wenn Sie sie vermieten?
Viele Vermieter unterschätzen den Zeit- und Arbeitsaufwand, der mit dem Besitz einer Ferienwohnung verbunden ist. Es gibt eine klare zeitliche Verpflichtung, die das Marketing, die Instandhaltung oder die Betreuung der Mieter umfasst, egal ob kurz- oder langfristig. Auf der anderen Seite besteht eine finanzielle Verpflichtung. So fallen z. B. Reisekosten an, abgesehen von Steuern, etwaigen Darlehensraten und Gemeinschaftskosten.
„Manche, die sich eine Immobilie in Spanien als Zweitwohnsitz gekauft haben, müssen feststellen, dass sie sie nicht gekauft haben, um dort ihren Urlaub zu verbringen, sondern dass sie damit einen neuen Job erhalten haben“, so Schwab. Der Experte schätzt, dass Hausbesitzer etwa sieben Stunden pro Woche mit der Verwaltung eines Ferienhauses verbringen.
Darüber hinaus bedeutet die Selbstverwaltung einer Immobilie, rund um die Uhr erreichbar zu sein, falls die Mieter Fragen oder Probleme haben.
Verwalten Sie die Vermietung selbst oder über ein Unternehmen?
Es gibt Menschen, die Freude daran haben und über ausreichend Zeit verfügen, die Verwaltung ihrer Immobilie selbst zu übernehmen. Für diejenigen, die in einiger Entfernung wohnen, kann es jedoch ratsam sein, damit ein Verwaltungsunternehmen zu beauftragen.
Schwab schlägt vor, dass „Immobilienbesitzer zur Einschätzung der Rentabilität aufschreiben sollten, wie viele Stunden sie pro Woche damit verbringen, die Immobilie zu verwalten. Teilen Sie diese Stunden durch die Gebühr des Hausverwalters, um herauszufinden, ob es rentabel wäre.“
Selbst Immobilienbesitzer, die das Haus oder die Wohnungen nur für den persönlichen Gebrauch, aber nicht ständig nutzen, können einen Hausverwalter einstellen, der die Immobilie überwacht, wenn sie nicht vor Ort sind. Er wird dafür sorgen, dass das Haus sauber und in gutem Zustand gehalten wird.
Möchten Sie kurz- oder langfristige Mieter?
Die Immobilie über Portale wie Airbnb oder Rentalia zu vermieten, könnte eine lukrative Option sein, hat jedoch auch Nachteile. Sie müssen Reinigungskosten einkalkulieren und mit einer höheren Abnutzung der Immobilie rechnen. Bedenken Sie ebenso, dass die Auslastung in der Nebensaison deutlich niedriger sein kann.
Eine andere Option ist die Langzeitmiete. Das Gute daran ist, dass Sie sich nicht täglich um die Verwaltung der Immobilie kümmern müssen. Sie sollten allerdings überlegen, ob Sie die Immobilie lieber ganzjährig vermieten möchten und die Mietdauer auf 12 Monate beschränken. Vielleicht lohn sich auch eine Ferienvermietung, wenn die Immobilie an einem beliebten Urlaubsziel liegt.
Dabei spielt auch eine Rolle, ob Sie die Immobilie selbst nutzen möchten. „Wenn Sie einen sechsmonatigen oder sogar einjährigen Mietvertrag unterschreiben, kann dies Ihre Nutzung erheblich einschränken“, so Schwab.
Wie viel kostet die Instandhaltung der Immobilie?
Genauso wie Ihr Erstwohnsitz, fallen bei Ihrer Ferienimmobilie in Spanien Steuern und Nebenkosten sowie eventuell Darlehensraten an. Dazu kommen zusätzliche Kosten für die Wartung, Reparaturen, laufende Kosten für Wasser, Strom und Gas sowie andere Gebühren.
„Bei Ferienwohnungen, die für die Kurzzeitmiete genutzt werden, fallen allgemein höhere Kosten an als bei traditionellen Mietverträgen“, erklärt Schwab. „Die Abnutzung der Ferienwohnungen ist aufgrund der hohen Fluktuation der ständig wechselnden Belegung überproportional höher als bei Langzeitvermietungen.“
Originalartikel: Are You Ready to Buy a Vacation Home? (Realtor)