Hausbesetzer sind in ganz Spanien ein ständiges Problem
Hausbesetzer sind in ganz Spanien ein ständiges Problem

Das Thema Hausbesetzer in Spanien oder Okupas auf Spanisch ist ein weit verbreitetes Problem im ganzen Land. Während der Corona-Pandemie haben Anwaltskanzleien eine beträchtliche Zunahme von Beschwerden über Hausbesetzer von Eigentümern von Ferienhäusern und Hauptwohnsitzen verzeichnet.

Nach Angaben des Innenministeriums ist die illegale Besetzung in Spanien seit 2016 um fast 50% und zwischen 2018 und 2019 um 20% auf 14.394 Besetzungen gestiegen. Die meisten Fälle werden in Barcelona, Madrid und Málaga verzeichnet: Im letzten Jahr waren 61% der leer stehenden Immobilien in Spanien von Hausbesetzungen betroffen, in Katalonien sogar 88%. Der Corona-Lockdown in Spanien wurde von den Hausbesetzern genutzt, um sich illegal Zugang zu Immobilien zu verschaffen, die sonst häufiger aufgesucht wurden, da die Eigentümer aufgrund der beschränkten Mobilität nicht ihre Zweitwohnsitze aufsuchen konnten.

Obwohl Hausbesetzungen in Spanien theoretisch illegal sind, hat es oft den Anschein, dass das spanische Gesetz Hausbesetzer besser schützt als die Hausbesitzer. Die Zwangsräumung von Hausbesetzern in Spanien kann je nach den Umständen als Straftat angesehen werden, was bedeutet, dass die Rückgewinnung Ihres Eigentums ein langer und teurer Prozess sein kann. Dies ist ein wichtiger Punkt, den Sie beachten sollten, wenn Sie ein Ferienhaus in Spanien besitzten, das den größten Teil des Jahres leer steht.

Das Gesetz zur Hausbesetzung wurde in den letzten Jahren geändert und legt nahe, dass es für Eigentümer jetzt einfacher ist, Hausbesetzer loszuwerden. Dieses Gesetz bezieht sich jedoch nur auf Immobilien in Privatbesitz, nicht auf Immobilien von Banken oder Immobilienunternehmen. Im Jahr 2020 gibt es für illegale Hausbesetzer keine sonderliche Abschreckung. Es gibt viele Lücken im Gesetz, wenn es um Hausbesetzer in Spanien geht. Das Gesetz besagt, dass sie innerhalb von 48 Stunden geräumt werden können, es sei denn, die Besetzer wechseln die Schlösser aus. Dies ist jedoch oft das erste, was Hausbesetzer machen, sodass es in den meisten Fällen dann schon zu spät ist.

Experten und Anwälte fordern weitere Gesetzesänderungen, um die Räumungsverfahren zu beschleunigen. Der Generalrat der Verbände der Immobilienverwalter in Spanien fordert die Änderung des Gesetzes zur Regelung von Strafverfahren, um spezifische Maßnahmen festzulegen, die ab Beginn einer Strafanzeige vorläufig vereinbart werden können, damit die Polizei und die Sicherheitskräfte von dem Momenta an eingreifen können, in dem der Eigentümer die illegale Hausbesetzung bemerkt und anzeigt. Zusätzlich geforderte Maßnahmen enthalten die Übertragung von mehr Befugnissen an die Stadtverwaltungen, damit diese ihre eigenen Befugnisse gegen die Hausbesetzer ausüben können, da sie das Zusammenleben auf dem Grundstück und in der Nachbarschaft verändern sowie soziale Konflikte provozieren und Sicherheitsprobleme schaffen.