In 75% der Städte bleibt die Miete weit von den Höchstwerten entfernt, steigt aber in 11 Provinzhauptstädten stark
In 75% der Städte bleibt die Miete weit von den Höchstwerten entfernt, steigt aber in 11 Provinzhauptstädten stark

Der Mietmarkt in Spanien gibt zwei sehr unterschiedliche Eindrücke des Landes. Laut einer Studie von idealista übersteigen die Preise in 11 Provinzstädten die Werte die während der Immobilienblase verzeichnet wurden. In Madrid, Barcelona, ​​Malaga und auf den Inseln sind die Preise um mehr als 10% gestiegen. Im Gegensatz dazu stehen 35 Provinzhauptstädte deren Mietpreise sich weit vom Niveaus des „Booms“ befinden. Zaragoza, Guadalajara, Cádiz und Santander sind die Städte, in denen die Mieten am weitesten vom Vorkrisenniveau entfernt sind.

Die Stadt, in der die Mieten seit dem Höchstwert von vor 10 Jahren am meisten gestiegen sind, ist Las Palmas de Gran Canaria: Aktuell liegen die Preise um 31,4% höher als die damals registrierten. Es folgen die Mietpreiserhöhungen in Santa Cruz de Tenerife (24%), Palma de Mallorca (19%), Malaga (15,7%), Barcelona (15,7%), Girona (14,9%) und Madrid (12,5%). In den Städten San Sebastián (8,5%), Pontevedra (1,3%), Segovia (1%) und Alicante (0,9%) sind die Preise im Vergleich zum Wert von vor 10 Jahren um weniger als 10% gestiegen.

In allen anderen von idealista untersuchten Provinzhauptstädten (35 der 46 Hauptstädte) bleiben die Mietpreise unter den Preisen, die zwischen 2007 und 2008 erreicht wurden. In Granada liegen sie 0,9% unter dem in diesen Jahren erreichten Höchststand und in Valladolid sind die Mieten seitdem um 2,1% gesunken. Das Gleiche gilt für Córdoba (-3%), Ourense (-3,1%), Tarragona (-3,2%) und Salamanca (-5,1%).

Die Stadt, in der der Unterschied zwischen den aktuellen und den während der Immobilienblase registrierten Preisen am höchsten ist, ist Zaragoza (-36,7%), gefolgt von Guadalajara (-27,3%), Cádiz (-27,1%), Albacete (-20,9%), Santander (-20,4%), Castellón (-19,7%) und Lleida (-18,5%). Die Städte Toledo (-17,5%), Ávila (-17%), Logroño (-16,7%) und Ciudad Real (-15,7%) weisen ebenfalls eine Differenz von mehr als 15% zum Vorkrisenniveau auf.

Für Fernando Encinar, Verantwortlicher der Marktforschung bei idealista, „leidet der Mietmarkt in einigen Gebieten unter Spannungen, aber der größte Teil des Landes ist immer noch weit von dem Preisniveau der Immobilienblase entfernt. Diese Polarisierung des Marktes ist von der ungleichmäßigen Erholung des Immobilienmarktes und einer stärkeren wirtschaftlichen Anziehungskraft des Tourismussektors geprägt, der in der Lage ist, mehr Arbeitsplätze zu schaffen als andere Bereiche.“

„Die Erholung der Wirtschaft ist eine Wirklichkeit und immer mehr Personen ziehen eine Mietwohnung vor, während die Vergabekriterien für eine Hypothek weiterhin sehr strikt bleiben und eine hohes Eigenkapital fordern, über das nicht jeder verfügt. In dieser Situation wächst die Nachfrage nach Mietwohnungen weiterhin schneller als das Angebot, obwohl der spanische Mietmarkt eines der größten Angebote an Mietwohnungen Europas aufweist.“

„Bei idealista nehmen wir sehr positiv auf, dass die Miete in den Blickpunkt der Medien und der öffentlichen Verwaltung gerückt ist, etwas, was vor einem Jahrzehnt undenkbar war. Wir setzen darauf, dass durch steuerliche Anreize für die Eigentümer mehr Mietwohnungen entstehen und dass so die Hindernisse für den Bau von neuem Wohnraum beseitigt werden und dass sich die Besitzkultur in eine Mietkultur umwandeln wird.“

„Genauso wie wir davon überzeugt sind, dass Mechanismen geschaffen werden könnten, die denjenigen bei der Finanzierung helfen könnten, die monatliche Darlehensraten zahlen können, aber nicht über genügend Eigenkapital verfügen.“